Leser, die in Geographie aufgepasst haben (oder parallel google maps geöffnet haben, was auch in Ordnung ist) wissen, dass an dieser Stelle ein Land fehlt. Von Polen kommend gelangt man, per Landweg, ausschließlich über Litauen nach Lettland.
Nein, wir haben nichts gegen Litauen. Dass hier nichts zu Litauen steht, ist weder politisch noch persönlich gemeint. Tatsächlich waren wir einen Abend und einen Vormittag in Klaipeda (Litauen). Da gab es einen Campingplatz, der war „not so bad“. Der Platz war durchaus verkehrszentral gelegen und einfach zu finden. Man erreichte ihn schnell von der Bundesstraße aus… Wenn man die Eisenbahnlinien sah (hörte), war man ein paar Meter zu weit gefahren. Dann war da noch eine riesige Baustelle entlang der idyllischen Straße, die parallel zur Ostsee verläuft. Lettland war auch nicht mehr sooo weit.
Lettland ist schön. Den bislang schönsten Übernachtungsplatz unserer Reise finden wir ein paar Kilometer südlich der lettischen Stadt Liepaja. Der menschenleere Strand und der Campinglatz sind nur durch ein kleines Wäldchen voneinander getrennt. Es gibt ein Restaurant mit einem exzellentem Koch und tollem Essen. Hätte sich ein Tester des guide Michelin einmal hier her verirrt, wäre ein Stern fällig gewesen. Weil es so schön ist, bleiben wir insgesamt 5 Nächte und bringen damit unseren gesamten Zeitplan durcheinander.
Liepaja ist eine sehr charmante und sehenswerte Stadt. In manchen Straßenzügen haben wir das Gefühl im wilden Westen angekommen zu sein. Zahlreiche alte Holzhäuser, zum Teil verlassen, säumen alte Straßenzüge mit Kopfsteinpflaster.
Von unserem Übernachtungsplatz aus laufen wir am Strand entlang nach Liepaja. Der Hinweg gestaltet sich fröhlich. Wir unterschätzen geringfügig die Entfernung. Dies sieht man (besser) auf dem nächsten Bild, welches auf dem 2 ¼ stündigen Rückweg aufgenommen wurde.
Liepaja liegt kurz hinter der Horizontlinie. Es ist schwer zu erkennen. Hier bei einer Rast, etwa 1 Stunde vor Ankunft am Campingplatz.
Am nächsten Tag wiederholen wir den Ausflug. Diesmal mit dem Fahrrad. Der Sand ist schön hart, wir können mit dem Rad am Strand nach Liepaja fahren.
Allerdings nur auf dem Hinweg. Auf dem Rückweg versperrt die Flut den schönen „Radweg“. Wir schieben. Durch den Sand. Bei Gegenwind. Das sind diese Momente, in denen man sich die Sinnfrage dieser Unternehmung stellt. Es war so schön im Büro.
In diesem Cafe in Liepaja stärken wir uns.
Nach 5 Nächten Liepaja fahren wir nach Riga. Abends erreichen wir die Stadt. Riga ist wirklich cool; eine ganz tolle Stadt. In der Altstadt sitzen die Menschen in den Straßencafes und Restaurants. An jeder Ecke spielen Livebands. Wir lassen uns durch die Stadt treiben und genießen das südländische Flair. Ein bisschen wie eine Mischung aus Nizza und Hamburg.
Riga ist eine tolle Stadt. Wir werden bestimmt noch einmal zurückkehren!
Hier im Norden kann man überall reichlich frischen Fisch kaufen. Auch im Wohnmobil bereiten wir uns leckere Essen zu.